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20.08.2021

Neuausrichtung der Unabhängigen Patientenberatung

Nachricht von www.gerechte-gesundheit.de

Nach langem Hin und Her stellt die große Koalition kurz vor Ende der Legislaturperiode die Weichen für eine Neuausrichtung der Unabhängigen Patientenberatung (UPD). Die Hauptarbeit wird jedoch der politische Nachfolger übernehmen müssen.

Das bisherige siebenjährliche Vergabeverfahren wird abgeschafft. Der Förderzeitraum des derzeitigen Trägers, der UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH, wird um zwölf Monate bis Ende 2023 verlängert. In dieser Übergangsphase sollen die Rahmenbedingungen für eine Stiftungslösung ab dem Jahr 2024 geschaffen werden. Einen entsprechenden Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen hat der Bundestag mit dem Krebsregisterdatengesetz verabschiedet.

"Da die gesundheitliche Beratung in besonderer Weise auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit basiert, ist eine unabhängige und neutrale Stiftung als Trägerin der UPD sehr gut geeignet, um zukünftig eine hohe Akzeptanz bei Ratsuchenden zu gewährleisten", sagt die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke. Zudem könne durch wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Beteiligungen die Beratungsqualität verbessert werden. "Ich appelliere jedoch mit Nachdruck, nun zügig mit der Erarbeitung der entsprechenden Rahmenbedingungen zu beginnen", fügt sie hinzu.

Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, begrüßt die Übergangslösung, „denn alles andere hätte dazu geführt, dass es erneut zu einem Ausschreibungsverfahren für die UPD gekommen wäre“. Allerdings wäre eine grundsätzliche Umstrukturierung der UPD in dieser Legislatur nötig und möglich gewesen.

Kostenträger der Unabhängigen Patientenberatung ist der GKV-Spitzenverband, der jährlich 9,6 Millionen Euro dafür zur Verfügung stellt. Die UPD gGmbH, eine Tochtergesellschaft des gewinnorientierten Gesundheitsdienstleisters Sanvartis, übernahm 2016 die Beratung. Der Anbieter stand von Anfang an in der Kritik: Seine Unabhängigkeit wird angezweifelt und die geringe Anzahl an Beratungsgesprächen bemängelt.

Quelle und Text: Gerechte Gesundheit, Nachricht vom 25. Mai 2021 | www.gerechte-gesundheit.de